Dubai Telegraph - Polen vertraut nur auf Stärke

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Polen vertraut nur auf Stärke




Warschau setzt auf Abschreckung nur noch durch eigene militärische Kraft - Polen baut seine Verteidigung in einem historisch einmaligen Tempo aus. Dahinter steht die nüchterne Einschätzung, dass Europas Osten angesichts russischer Aggression vor allem durch harte Fähigkeiten geschützt wird – und dass Hilfe aus Brüssel oder Washington zwar willkommen ist, aber nicht planbar genug, um sich darauf zu verlassen. Die Regierung verfolgt daher eine Doppelstrategie: fest in EU und NATO verankert, aber mit maximaler Eigenständigkeit bei Streitkräften, Industrie und Infrastruktur.

Rekordetats und ein langfristiger Kurs
Warszawa hat die Verteidigungsausgaben 2025 auf rund 4,7 % der Wirtschaftsleistung hochgefahren – der höchste Wert im Bündnis – und peilt ab 2026 etwa 5 % an. Das ist mehr als ein politisches Signal: Es finanziert die Vergrößerung und Modernisierung von Heer, Luftwaffe und Luftverteidigung, inklusive massiver Munitions- und Ersatzteilvorräte. Gleichzeitig ringt der Staatshaushalt mit hohen Defiziten; die Regierung begründet dies offen mit Sicherheitspriorität in Kriegszeiten.

“East Shield”: Befestigte Ostgrenze als System
Herzstück der Abschreckung ist das Programm „East Shield“ (Tarcza Wschodnia). Entlang von 700–800 Kilometern an den Grenzen zu Belarus und zur russischen Exklave Kaliningrad entsteht ein mehrschichtiges Abwehrsystem: Beobachtung und Aufklärung aus der Luft und aus dem All, gehärtete Stellungen, Sperren gegen Panzerverbände, Dual-Use-Infrastruktur für rasche Truppenverlegungen sowie Schutzräume für die Zivilbevölkerung. Bis Sommer 2025 wurden an ersten Abschnitten dreifach gestaffelte Panzersperren, Gräben und Bunker sichtbar; das Projekt ist bis 2028 angesetzt und wird kontinuierlich erweitert.

Vom Minenverbot zur strategischen Ambiguität
Parallel leitet Polen den Ausstieg aus dem Ottawa-Abkommen ein, das Antipersonenminen verbietet. Begründung: Russland sei kein Vertragsstaat und setze Minen großflächig ein; man müsse im Ernstfall alle Mittel der Verteidigung nutzen. In der Praxis bedeutet das, dass Sperren an der Ostgrenze künftig auch vermint werden können – mit Betonung auf Einsatz nur im Invasionsfall und unter Beachtung des humanitären Völkerrechts. Das erhöht kurzfristig die Abschreckungswirkung, birgt aber längerfristig humanitäre und politische Risiken, die auch in Polen diskutiert werden.

Rüstungsbeschaffung im Eiltempo – und zunehmend „polonisiert“
Die Modernisierung der Landstreitkräfte verläuft zweigleisig: Zum einen die Integration westlicher Systeme (u. a. Patriot-/CAMM-Luftabwehr, Abrams-Panzer, HIMARS-Raketenartillerie), zum anderen Großkäufe in Südkorea mit anschließender Fertigung und Integration in Polen (K2-Panzer, K9-Haubitzen, K239/Homar‑K-Mehrfachraketenwerfer). Bis 2025 bestätigte die Regierung Lieferstände im dreistelligen Bereich – Grundlage für eine hochmobile, feuermächtige Artillerie und gepanzerte Kräfte. Hinzu kommen Ausbildungsinitiativen wie eine landesweite Raketenartillerie‑Schule, um Bediener und Instandsetzung schnell auf- und auszubilden.

Luft- und Raketenabwehr: Lücken schließen, Tiefe schaffen
Mit der Inbetriebnahme des US‑geführten Raketenabwehr-Standorts in Redzikowo (Aegis Ashore) ist ein zentrales Element der Bündnisverteidigung in Polen einsatzbereit. Landesweit werden die eigenen Schichten ausgebaut: Kurz- und Mittelstrecken-Luftabwehr (Narew/Wisła), zusätzliche Radar- und Passivortungssysteme sowie die Vernetzung über moderne Gefechtsführungssoftware. Ziel ist, die Zahl möglicher Lücken drastisch zu senken – gegen Marschflugkörper, Drohnen und bemannte Luftfahrzeuge.

„Drohnenwall“ und robuste Regeln an der Grenze
Weil wiederholte Luftraumverletzungen durch russische Drohnen und Vorfälle über der Ostsee die Lage verschärfen, verschärft Polen seine Einsatzgrundsätze: Klare, bedrohliche Verletzungen sollen abgeschossen werden; in komplexeren Lagen gilt eine abgestufte Eskalationskontrolle, um Bündnispartner einzubinden. Parallel treibt eine Gruppe östlicher EU‑Staaten – mit Polen – den Aufbau eines „Drohnenwalls“ voran: ein Verbund aus Sensorik, Abwehrmitteln und Datenfusion entlang der Außengrenze.

Gesellschaftliche Resilienz: mehr Personal, mehr Übung
Die Landesverteidigung soll nicht an Ausrüstung scheitern. Darum erweitert die Regierung die Reserve und öffnet freiwillige Formate in großem Stil. Bis 2027 sollen jährlich bis zu 100.000 Freiwillige militärische Grundfertigkeiten erlernen. Programme wie „Ferien mit der Armee“ und eine vereinfachte Grundausbildung bringen binnen Wochen zehntausende Bürger in die Reserve.

Brüssel bleibt Partner – Selbsthilfe bleibt Prinzip
EU‑Mittel fließen inzwischen gezielt in Sicherheits- und Dual‑Use‑Vorhaben; neue Instrumente gewähren Polen umfangreiche, zweckgebundene Darlehen. Das nimmt Druck vom Haushalt und beschleunigt Großprojekte – von Straßen bis Schutzräumen. Dennoch ist die Botschaft aus Warszawa eindeutig: Europa muss sich rüsten, und Polen wird seine Sicherheit so planen, als müsse es im Ernstfall Tage oder Wochen allein standhalten, bis die Bündnismechanik voll greift.

Kosten, Risiken – und der rote Faden
Die Kehrseite des Kurses sind hohe Defizite und kritische Bonitätseinschätzungen. Gleichzeitig rechnet die Regierung vor: Abschreckung durch Fähigkeiten ist günstiger als Krieg auf eigenem Territorium. Der rote Faden bleibt: Polen vertraut – bei aller westlichen Einbindung – vor allem auf eigene Stärke.



Vorgestellt


WakeBASE-Sprung vom Dubai Infinity Pool

Das Projekt mit dem Namen "WakeBASE" beinhaltete eine einzigartige Kombination aus Drohnen-Wakeskating und BASE-Jumping.Schauplatz dieses Kunststücks war das Address Beach Resort in Dubai, dessen Infinity-Pool 294 Meter über dem Meeresspiegel liegt und damit den Guinness-Weltrekord hält.Grubbs Herausforderung begann mit einem 94 Meter langen Wakeskating über den Pool auf dem Dach, wobei er von einer speziell entwickelten Drohne gezogen wurde.Der Stunt gipfelte in einem BASE-Sprung vom Rand des Pools, bei dem Grubb 77 Stockwerke hinabsprang, bevor er erfolgreich am Strand landete. Diese Leistung war die Verwirklichung von Grubbs siebenjährigem Traum und ein historischer Meilenstein im Extremsport.Um sich auf "WakeBASE" vorzubereiten, unterzog sich Grubb einem rigorosen Training mit der BASE-Sprunglegende Miles Daisher.Obwohl er im Dezember 2022 erst 26 BASE-Sprünge absolviert hatte, absolvierte Grubb 106 Sprünge während seines Trainings, das in Idaho, USA, und Lauterbrunnen, Schweiz, einem renommierten BASE-Sprungort, stattfand.Das Projekt umfasste auch eine Partnerschaft mit Prada, das maßgeschneiderte, für die Anforderungen von Wakeskating und BASE-Jumping optimierte Kleidung zur Verfügung stellte.Die Drohne, die bei diesem Stunt zum Einsatz kam, wurde von einem Team unter der Leitung von Sebastian Stare mit spezieller Hard- und Software entwickelt, die auf die Anforderungen von "WakeBASE" zugeschnitten ist.Die Wahl des Address Beach Resorts in Dubai war von strategischer Bedeutung, da der hohe Infinity-Pool und das architektonische Layout sowohl für den Wakeskate-Lauf als auch für den BASE-Sprung ideal waren.

Lass dich von Dubai und seinem Zauber überraschen

Lass dich von Dubai und seinem Zauber überraschen

Al-Qaida und der eigene Staat

Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten, in Afrika und in Teilen Asiens zeigen deutlich, dass Al-Qaida nicht mehr nur als loses Terrornetzwerk agiert, sondern zunehmend territoriale Kontrolle anstrebt. Dieser strategische Wandel sollte Europa äußerst wachsam werden lassen.Seit Jahren verlagert Al-Qaida ihren Schwerpunkt von zentral geführten Strukturen hin zu regionalen Ablegern, die flexibel, autonom und oftmals eng mit lokalen Konflikten verwoben sind. Diese regionalen Einheiten verfolgen nicht länger nur das Ziel, Anschläge auszuführen, sondern bauen parallele Machtstrukturen auf – inklusive Verwaltung, Rekrutierung, Finanzierung und territorialer Kontrolle.Besonders in der Sahel-Region, im Jemen, in Somalia und in Nordafrika zeigt sich ein Muster:Wo staatliche Ordnung fehlt, füllen jihadistische Organisationen das Vakuum. In mehreren Gebieten sind Al-Qaida-nahen Gruppen in den vergangenen Jahren stabile Einflusszonen gelungen – mit eigenen Abgabenstrukturen, lokaler Gerichtsbarkeit und teilweise sogar mit rudimentären Verwaltungsformen.Die zunehmende Schwäche staatlicher Institutionen in bestimmten Regionen hat Al-Qaida in die Lage versetzt, Gebiete zu dominieren, Verkehrswege zu kontrollieren und lokale Bevölkerungen unter Druck zu setzen oder durch ideologische Bindung für sich zu gewinnen. Gleichzeitig profitieren die Gruppen von illegalen Einnahmequellen wie Schmuggel, Lösegeld, Schattenwirtschaft und internationalen Unterstützungsnetzwerken.Besonders brisant: In einigen Staaten des Sahel droht ein vollständiger Machtverlust zentraler Regierungen über ganze Regionen. Dort operierende Al-Qaida-Verbünde üben bereits de-facto-Herrschaft über Dörfer, Landstriche und Verkehrswege aus. Internationale Beobachter warnen zunehmend davor, dass aus diesen Fragmenten ein quasi-staatliches Gebilde entstehen könnte – ähnlich wie es einst dem sogenannten Islamischen Staat gelang, bevor dessen Gebietsgewinne zurückgedrängt wurden.Für Europa ergibt sich daraus eine sicherheitspolitische Bedrohung der nächsten Generation:- Erstens: Ein territorial verankerter jihadistischer Akteur bietet idealen Raum für Trainingscamps, Koordinationszentren und operative Planung.- Zweitens: Eine solche Struktur könnte als Magnet für Radikalisierte aus aller Welt dienen und neue Dynamiken in der Rekrutierung schaffen.- Drittens: Die Stabilität benachbarter Regionen Europas – insbesondere Nordafrika – würde weiter untergraben, was geopolitische, humanitäre und wirtschaftliche Auswirkungen hätte.- Viertens: Die Verbindung zwischen lokalen Konflikten und globaler jihadistischer Ideologie könnte Europa direkter betreffen als bislang.Die Wahrscheinlichkeit, dass Al-Qaida innerhalb der nächsten Jahre ein eigenständig kontrolliertes Territorium ausruft, ist heute höher als je zuvor seit der Gründung des Netzwerks. Die Voraussetzungen – Machtvakuum, schwache Regierungen, unkontrollierbare Wüstenregionen und stabile Einnahmequellen – sind in Teilen Afrikas und des Nahen Ostens gegeben.Was bedeutet all die für Europa in Sachen Sicherheit und Demokratie?Europa muss diese Entwicklung ernst nehmen. Es braucht neue sicherheitspolitische Strategien, bessere internationale Zusammenarbeit und eine verstärkte Unterstützung jener Staaten, deren Zerfall jihadistische Gruppen auszunutzen versuchen. Der Kontinent steht vor der Herausforderung, auf eine geopolitische Realität zu reagieren, in der ein extremistisches Netzwerk echte staatenähnliche Strukturen ausbilden könnte.