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Die Grünen haben im Bundestag weitere Änderungen an dem von Union und SPD vorgeschlagenen Finanzpaket gefordert und davon erneut ihre Zustimmung im Parlament abhängig gemacht. Fraktionschefin Katharina Dröge griff am Donnerstag in der Debatte über die dafür erforderlichen Grundgesetzänderungen besonders CDU-Chef Friedrich Merz scharf an. Für diese Verfassungsänderungen sind Union und SPD voraussichtlich auf die Stimmen der Grünen angewiesen.
Die Grünen pochen darauf, dass das von Union und SPD geplante neue Sondervermögen einen "großen Topf" für den Klimaschutz enthält. "Ich will Klimaschutz von Herrn Merz", sagte Wirtschafts-StaatssekretärMichael Kellner (Grüne) am Montag im rbb-Inforadio. Ähnlich hatten sich zuvor auch die frühere Parteichefin Ricarda Lang sowie weitere Politikerinnen und Politiker der Grünen geäußert.
Die globale Meereis-Decke ist laut Messungen des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus im Februar auf ein Rekordtief geschrumpft. Die kombinierte Eisdecke am Süd- und am Nordpol hatte demnach am 7. Februar eine Gesamtgröße von 16,04 Millionen Quadratkilometern und war damit so klein wie noch nie. Zudem war der vergangene Monat ungewöhnlich warm.
Das Wetterphänomen La Niña, das mit niedrigeren globalen Temperaturen einhergeht und seit vergangenem Dezember auftritt, wird UN-Angaben zufolge voraussichtlich nur von "kurzer Dauer" sein. La Niña sei "schwach", erklärte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Donnerstag. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Bedingungen sich zwischen März und Mai normalisieren betrage derzeit 60 Prozent, hieß es weiter.
Unter dem Druck drohender US-Zölle und der billigeren Konkurrenz aus China will die EU-Kommission europäische Autobauer bei den CO2-Vorgaben entlasten - und zugleich die Nachfrage nach Elektroautos ankurbeln. Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas stellte am Mittwoch in Brüssel entsprechende Pläne für die Auto- und Batteriebranche vor. Unter anderem will die Kommission den Herstellern mehr Zeit geben, um verschärfte CO2-Grenzwerte zu erfüllen.
China hat eine seiner zentralen Zielmarken beim Klimaschutz im vergangenen Jahr verfehlt. Wie die Nationale Statistikbehörde des Landes am Freitag mitteilte, ging die sogenannte CO2-Intensität um lediglich 3,4 Prozent zurück, das offizielle Ziel waren 3,9 Prozent. Dieser Wert setzt die Kohlendioxidemissionen in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP).
Der Winter in Deutschland ist bereits zum 14. Mal in Folge relativ mild verlaufen. Das geht aus der am Donnerstag vom Deutschen Wetterdienst (DWD) veröffentlichten vorläufigen Bilanz für die Monate Dezember bis Februar hervor. Die Durchschnittstemperatur in diesem Zeitraum lag demnach bei 2,1 Grad. Das waren 1,9 Grad mehr als der Referenzwert der Vergleichsperiode von 1961 bis 1990.
Angesichts der steigenden Temperaturen werden Kröten und Molche vermehrt auf Wanderschaft gehen. "Steigt die Nachttemperatur mehrere Nächte hintereinander über fünf Grad, kommen die Tiere aus den Winterquartieren und wandern zu ihren Laichgewässern", erklärte Sascha Schleich vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) am Freitag in Berlin. In wärmebegünstigten Lagen sei bereits ab dem Wochenende mit Krötenwechseln zu rechnen.
Neben SPD, Grünen und Linken haben sich am Donnerstag auch die Unionsparteien in der TV-Debatte "Schlussrunde" vor der Bundestagswahl zum Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 für Deutschland bekannt. SPD-Generalsekretär Matthias Miersch begrüßte in der Diskussionsrunde diese Festlegung von CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, da dies zuletzt "nicht so klar gewesen" sei. AfD und BSW wollen die Verpflichtung hingegen aufgeben, die FDP das Ziel der Treibhausgasneutralität zumindest um fünf Jahre verschieben.
Die EU-Kommission stellt am Mittwochnachmittag ein Strategiepapier zur gemeinsamen Agrarpolitik vor. EU-Vizekommissionspräsident Raffaele Fitto und Agrarkommissar Christophe Hansen wollen die "Vision für Landwirtschaft und Ernährung" gemeinsam präsentieren. Erwartet werden erste Hinweise, wie künftig die milliardenschweren EU-Agrarsubventionen verteilt werden könnten. Für die laufende Förderperiode bis 2027 sind rund 365 Milliarden Euro eingeplant.
Der Dauerfrost vor allem im Osten Deutschlands hat zu gehäuften Pannen im Straßenverkehr geführt. Allein in Sachsen gingen am Montag bei der ADAC-Pannenhilfe rund tausend Notrufe ein, wie der Automobilklub am Dienstag in Dresden mitteilte. Der ADAC sprach von einem "Pannenboom".
Im Streit um mutmaßlich illegal behandeltes Mineralwasser hat die französische Justiz Vorermittlungen gegen eine Filiale des Lebensmittelkonzerns Nestlé und einen weiteren Hersteller von Mineralwasser aufgenommen. "Die Nachricht ist klar: Kein multinationaler Konzern steht über dem Gesetz", sagte die Chefin von Foodwatch Frankreich, Karine Jacquemart, am Freitag dem Sender BFM. Sie hoffe auf ein "Ende des Klimas der Straflosigkeit".
Vor den bundesweiten Klimastreiks hat die Initiative Fridays for Future (FFF) alle Parteien dafür kritisiert, den Klimaschutz zu wenig zu thematisieren – auch die Grünen. "Es ist ein fataler Fehler von den Grünen, aber auch von anderen Parteien, Klima im Wahlkampf nicht auf den großen Bühnen zu thematisieren", sagte Fridays-For-Future-Sprecherin Carla Reemtsma den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Freitag.
Das Deutsche Klima-Konsortium (DKK) hat mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl vor "einem Rückschritt in der Klimapolitik" gewarnt. Hintergrund ist eine Analyse der Wahlprogramme der derzeit im Bundestag vertretenen Parteien. "Wir stellen fest, dass die Programme mehrerer Parteien nicht den Kriterien genügen, die aus Sicht des Deutschen Klima-Konsortiums in allen Wahlprogrammen enthalten sein sollten", erklärte DKK-Geschäftsführer Tilman Santarius am Donnerstag in Berlin.
Die globale Klimakrise wird nach Ansicht von Forschern und dem Bundesnachrichtendienst (BND) dramatische Folgen für Deutschland und die nationale Sicherheit des Landes haben. Der "Spiegel" zitierte am Mittwoch aus einer gemeinsamen Studie im Auftrag des Auswärtigen Amtes, die am Wochenende bei der Münchner Sicherheitskonferenz vorgestellt werden soll. Die Klimakrise sei "die größte Sicherheitsgefahr unserer Zeit", sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) dazu dem Nachrichtenmagazin.
Die britische Regierung halbiert die Subventionen für ein umstrittenes riesiges Holzpellet-Kraftwerk in Nordengland. Zwar werde das Kraftwerk Drax auch weiterhin finanziell gefördert, ab 2027 aber "unter restriktiveren Bedingungen", teilte Energieminister Michael Shanks am Montag mit. Das Kraftwerk produziert Strom und ist laut einer Studie der Denkfabrik Ember der größte Kohlendioxid-Produzent in Großbritannien.
Vegetarische Fleischersatzprodukte könnten einer Studie zufolge in den kommenden zwanzig Jahren viele Jobs schaffen, etwa im Maschinenbau. Wie eine Dienstag veröffentlichte Untersuchung des Beratungsunternehmens Systemiq im Auftrag der Organisation Good Food Institute (GFI) zeigt, könnten in der Branche bis 2045 bis zu 250.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Den Beitrag zur Wirtschaftsleistung in Deutschland bezifferten die Forschenden auf bis zu 65 Milliarden Euro.
Die Schweizerinnen und Schweizer haben sich in einem Referendum laut ersten Prognosen gegen die Aufnahme des sogenannten Konzepts der planetaren Grenzen in die Verfassung ausgesprochen. Rund 70 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmten am Sonntag gegen die "Umweltverantwortungsinitiative", wie das Meinungsforschungsinstituts gfs.bern erklärte. Eingebracht worden war die Initiative für eine "verantwortungsvolle Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen" von den Jungen Grünen.
Das Jahr 2025 ist Klimaexperten zufolge bereits mit einem Rekord gestartet: Der Januar war der wärmste je auf der Welt gemessene, wie das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Donnerstag in seinem monatlichen Bericht mitteilte. Die Durchschnittstemperatur habe im Januar mit 13,23 Grad Celsius 1,75 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau gelegen, heißt es darin.
Angesichts der schleppenden Nachfrage nach Elektroautos hat die Umweltorganisation Transport and Environment (T&E, Verkehr und Umwelt) europäische Vorgaben für einen Elektro-Anteil an großen Dienstwagenflotten gefordert. "Ab 2030 sollten in Flotten mit über 100 Autos nur noch vollelektrische Firmenwagen neu zugelassen werden", heißt es in einem Papier der Umweltorganisation, das der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag.
Der Rückgang der Treibhausgasemissionen hat sich zwar in Deutschland erheblich beschleunigt - die Klimaziele würden aber weiterhin nicht erreicht werden. Zu diesem Ergebnis kommt der von der Bundesregierung eingesetzte Expertenrat für Klimafragen in seinem am Mittwoch in Berlin vorgestellten Zweijahresgutachten. Klimapolitik müsse breiter gedacht und besser in eine politische Gesamtstrategie eingebettet werden, so die Expertinnen und Experten.
Die Bundesregierung hat die Abkehr des neuen US-Präsidenten Donald Trump von internationaler Zusammenarbeit in den Bereichen Klimaschutz und Gesundheit bedauert. "Wir setzen auf internationale Organisationen und auf die internationale regelbasierte Ordnung", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Mittwoch in Berlin. Daher "bedauern die Bundesregierung und der Bundeskanzler diese Schritte" Trumps.
Nach den Zolldrohungen des neuen US-Präsidenten Donald Trump hat sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gegen eine Konfrontation ausgesprochen. "Oberste Priorität" im Umgang mit den USA sei es für die Brüsseler Kommission, "gemeinsame Interessen zu erörtern und zu Verhandlungen bereit zu sein", sagte sie am Dienstag auf dem Weltwirtschaftsforum (WEF) im Schweizer Skiort Davos.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat den neuen US-Präsidenten Donald Trump vor einem Wirtschafts- und Handelskonflikt gewarnt. "Deutschland und die USA verbinden lange und tiefe Beziehungen", erklärte der Vize-Kanzler laut seinem Ministerium am Montagabend und fügte auch mit Blick auf Europa an. "Die enge Partnerschaft fortzuführen, ist in unserem beiderseitigen Interesse. Ein handels- und wirtschaftspolitischer Konflikt würde beiden Seiten dagegen nur schaden."
US-Präsident Donald Trump hat kurz nach seinem Amtsantritt den erneuten Austritt der Vereinigten Staaten aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt. "Präsident Trump wird sich aus dem Pariser Klimaabkommen zurückziehen", teilte das Weiße Haus am Montag kurz nach Trumps Vereidigung in Washington mit. Außer den Vereinigten Staaten ist bislang kein anderes Land aus dem 2015 vereinbarten Paris-Abkommen ausgetreten. Weltweit gibt es nicht einmal eine Handvoll Länder, die sich nicht zu dem wegweisenden Klimaschutzabkommen bekennen.
Kosten und Schäden durch den Klimawandel werden schon bis zum Jahr 2050 "um ein Vielfaches höher" ausfallen als Kosten für eine Begrenzung der Erderwärmung zumindest auf zwei Grad Celsius. Darauf weist die Physikerin Leonie Wenz vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" hin. "Klimaschutz ist viel günstiger als kein Klimaschutz", betonte die Wissenschaftlerin.
Die Bewegung Fridays for Future ruft für den 14. Februar, also gut eine Woche vor der Bundestagswahl, zu deutschlandweiten Klimastreiks auf. Die Klimabewegung fordert die Parteien auf, sich zum Ziel der Netto-Klimaneutralität bis 2035 zu bekennen, wie Fridays for Future am Freitag erklärte. In Berlin soll die Demonstration am Freitag, den 14. Februar, um 12.00 Uhr am Brandenburger Tor beginnen.
Die Bundesregierung hat mit Unverständnis auf die Kritik der Union an der Förderung der klimafreundlichen Herstellung grünen Stahls reagiert. "Das Ziel, grünen Stahl herzustellen, das sollte man nicht leichtfertig aufgeben, und den Klimaschutz sollte man auch nicht leichtfertig in Frage stellen", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. Dies sei "ein Weg, der jetzt konsequent weitergegangen werden muss, um die Stahlproduktion in Deutschland, in Europa, auch im Zeitalter des Klimaschutzes möglich zu machen".
Der Klimaschutz spielt im aktuellen Wahlkampf nach Einschätzung der Klima-Allianz eine deutlich zu untergeordnete Rolle. Das Klima sei bei den Parteien "nur eine Randnotiz und das besorgt uns sehr", sagte die Geschäftsleiterin Politik des Bündnisses, Stefanie Langkamp, am Dienstag bei einer Pressekonferenz zu den Forderungen zur Bundestagswahl. Die Klima-Allianz rief alle Parteien zum "Wettbewerb um die besten und sozial gerechtesten Pläne für den Klimaschutz" auf.
Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) hat einen Ausstieg aus Kohle und Gas aus Klimaschutzgründen abgelehnt, wenn dies die deutsche Industrie gefährdet. Die Stilllegung der letzten drei Atomkraftwerke durch die Ampel-Regierung mitten in einer Energiekrise sei ein "schwerer strategischer Fehler" gewesen, sagte Merz am Montag in Bochum. So eine Entscheidung werde es unter seiner Führung nicht geben. Das gelte auch für die Stilllegung von Kohle- und Gaskraftwerken.
Die Erderwärmung ist in den beiden zurückliegenden Jahren zusammen im Schnitt um mehr als 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit gestiegen. 2024 sei das erste Kalenderjahr, in dem die Durchschnittstemperatur mehr als 1,5 Grad höher war als im Vergleichszeitraum, teilte das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Freitag mit. Der Weltmeteorologieorganisation (WMO) zufolge lag 2024 die durchschnittliche Temperatur an der Erdoberfläche um 1,55 Grad höher als in vorindustrieller Zeit. UN-Generalsekretär António Guterres forderte angesichts der Daten "bahnbrechende Klimaschutzmaßnahmen".
Sturmböen und teils heftiger Schneefall sowie Glätte haben vor allem im Süden und Westen Deutschlands zu zahlreichen Unfällen geführt. In Nordrhein-Westfalen rückten Feuerwehr und Rettungsdienste am Donnerstag zu hunderten Einsätzen nach Glätteunfällen oder wegen umgestürzter Bäume aus. In Baden-Württemberg wurde ein 33-Jähriger beim Spazierengehen von einem umstürzenden Baum erschlagen, wie die Polizei in Aalen am Freitag mitteilte.